Durch Einbeziehung von schriftlichen Versatzstücken werden diese neu interpretiert bzw. pervertiert. Die eincollagierten Schriftzüge, von vulgär bis harmlos, von komisch absurd bis politisch, sind in Schrift und Anordnung zwar meist wohl vertraut –sie zitieren die gängige Werbegrafik- jedoch brechen sie mit den kommerziellen Stereotypen: sie intervenieren und irritieren. Statt Kontemplation und Konsum wird vom Rezipienten das aktive Lesen, das Entschlüsseln der Botschaft, kurz Reflexion gefordert. So gesehen sind Jesachers Bild-Textcollagen auch eine Kritik an der Repräsentationskultur der Medien, die unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit, unsere Vorstellungen von Normalität und Geschlechterrollen immerzu durch Bilder und Sprache zu beeinflussen suchen. Die Arbeit an der Collage wird für die Künstlerin zu einem Handlungsfeld, in dem persönliche Kämpfe ausgetragen, andere Sinnzusammenhänge geschaffen und neue Möglichkeiten eröffnet werden.