Beziehen Sie Stellung! Utopie kann scheitern, der Versuch ist wichtig.In Auseinandersetzung mit Macht und Ressourcen gestaltet das Forum Stadtpark das Festival GOLD Armut war gestern. Ausgehend von der Position der Reichen rufen wir auf, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Wenn wir von Reichtum reden, schließen wir uns nicht aus, Österreich ist eines der reichsten Länder der Welt. Wir rufen auf, aus der Position der Mächtigen heraus zu denken und zu agieren. Die Macht ist in unseren Händen! Wir wollen die Macht,die wir haben, nützen und in unseren Visionen zum Ausdruck bringen. Wir wollen die Macht nützen, sei es durch den Entwurf utopischer Weltbilder, sei es durch die Formulierung von Kritik und Analyse an der Verteilung von Macht in unserer Welt. Es geht um die Macht, die wir haben, gerne hätten, der wir unterworfen sind und die wir gerne ausüben würden. Die Ressourcen sind in unseren Händen! Wir wollen die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nützen und den globalen wie regionalen Umgang mit Ressourcen zur Ressource unseres Festivals machen. Es geht um Arbeit, Reichtum, ökologische wie ökonomische Schätze. Wie gehen wir mit ihnen um? Wie sehr entziehen sie sich uns?
Ein Team bestehend aus: Dieter Boyer, Hermi Ria Grabner, Anton Lederer, Ursula Obernosterer, Nora Theiss entwickelte und kuratierte das multidisziplinäre Kunstfestival GOLD – Armut war gestern. In Auseinandersetzung mit den Themen Macht und Ressourcen gestaltet das Forum Stadtpark Graz vom 20. April bis 5. Mai das 2. Forum Festival "GOLD – Armut war gestern". Über 200 nationale und inter-nationale KünstlerInnen und Kulturschaffende aus den unterschiedlichen Sparten wie Architektur, Mode, bildende Kunst, Theater, Literatur, Film, Theorie und Musik beziehen Stellung. Das Programm in den sechzehn Festival-Tagen ist dicht. Das Spektrum der Projekte reicht von kritischen Performances bis zu dekadenten Partys und spiegelt so die Bandbreite der kontroversiellen Auseinandersetzung mit Armut und Reichtum, Macht und Ohnmacht wieder. In einer Zeit in der die Schere zwischen Arm und Reich auf lokaler und globaler Ebene immer eklatanter auseinanderklafft, beschwört "Armut war gestern" mehr eine ferne Utopie als gesellschaftliche Realität. Österreich kann sich zu den 14 reichsten Ländern der Welt zählen, trotzdem gelten mehr als eine Million Menschen als armutsgefährdet. Gleichzeitig ist Österreich umgeben von boomenden Nachbarländern in denen Goldgräberstimmung herrscht. Diese komplexe Situation wird sich in der Fülle der künstlerischen Beiträge im Festival widerspiegeln. Ein großer Teil der gezeigten Arbeiten enstanden nach einem open call for entries und wurden für das Festival produziert, das geschah in Zusammenarbeit mit dem Festivalteam.