Das Werbeplakat Jörg Haiders mit dem Schriftzug „Ärmel aufkrempeln und anpacken. Deinetwegen Österreich“, das während der österreichischen Parlamentswahlen 2008 den öffentlichen Raum vereinnahmte, veranlasste viele Bürger zu aktionistischem Handeln, um dem Unmut über rechtsradikales und populistisches Denken Ausdruck zu verleihen: die Wahlplakate wurden überschrieben, zerfetzt oder getreten. Ein ebensolches Plakat, auf einem Bodenständer aus Holz angebracht, das von anonymen Passanten niedergetreten wurde, bildet den Ausgangspunkt der Arbeit. Die Künstlerin eliminiert vollständig das Bild Jörg Haiders und setzt an seiner statt die in Österreich hergestellte, halbautomatische Pistole Glock 17. Die an sich harmlose, jedoch BZÖ-bedingt politisch aufgeladene Parole, Ärmel aufkrempeln und anpacken’, die sie wie beim ursprünglichen Plakat am unteren Ende anbringt, wird in einen andere Kontext transferiert und zum „Code und militärischen Kennwort eines künstlerischen Schlachtrufes“. Die fertige Objekt-Collage wird von Jesacher –unverpackt– von ihrem Atelier in die Ausstellung getragen. Trotz der starken Verfremdung behält aber der Wiedererkennungseffekt des Wahlspruchs die Oberhand. Der freigegebene Blick auf ihre Arbeit animierte zufällige Passanten zu Reaktionen und Diskussionen mit der Künstlerin. Der Weg zur eigentlichen Präsentation entwickelte sich somit zum integrativen, und vielleicht wichtigsten, Bestandteil der Arbeit: der Aktion und Partizipation.
Deinetwegen Österreich.
2010 wurden Waffenexporte im Volumen von fast 1,8 Milliarden Euro durch heimische Ministerien genehmigt. Wie sind solche Geschäfte zulässig? Heimische Waffen sind gefragt in der Welt. Im Jänner 2013 berichteten britische Medien, der Kärntner Waffenproduzent Glock habe einen Auftrag der britischen Streitkräfte im Wert von neun Millionen Pfund bekommen. Es soll um 25.000 Pistolen des Modells "Glock 17 Gen 4" gehen.